Das 1 gegen 1 bezeichnet die Situation ein Stürmer gegen den Torspieler, die meist pro Spiel zwei bis drei Mal vorkommt. Eine andere Bezeichnung wäre auch Großchance oder „der Stürmer läuft alleine auf den Torwart zu und …“.

Andere Schreibweisen für ein 1 gegen 1 sind 1:1 oder 1 vs. 1.

Diese Bezeichnung sagt auch schon alles über diese 1 gegen 1 Situation. Die Allgemeinheit der Fußballfans sagt hier, „den muss man doch machen“. Doch was sagt die Statistik?

Ich muss leider gestehen, dass sich eine Statistik zum Thema 1 gegen 1 nicht finden lässt. Ich will hier einmal annehmen, dass Großchancen das Gleiche oder etwas Ähnliches ist, wie 1gegen1 Situationen. Diesen Schluss kann man durchaus ziehen, da es keine eindeutigere Torchance aus dem Spiel heraus gibt, außer eventuell dem Flachpass von der Seite. Wenn man sich jetzt die Zahlen ansieht, kommt man auf die ungefähre Zahl von 30% abgewehrter Großchancen. Einige Torspieler sind besser, andere schlechter.

Der Stürmer hat also eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 70%. Das heißt also, dass der Stürmer einen gewissen Erfolgsdruck hat. Der Torspieler kann bei einer 1gegen1 Situation nur der Sieger sein, da alle Zuschauer wie beim Elfmeter auch davon ausgehen, gleich ein Tor zu sehen.

Wenn man also eine gute Figur auf dem Platz machen will, muss man die 1gegen1 Situationen gewinnen, Elfmeter halten oder die dankbaren Bälle spektakulär aus dem Winkel kratzen.

Beim Elfmeter spielt eine Menge Glück mit weshalb man sich darauf nicht verlassen sollte.

Die Bälle aus dem Winkel zu kratzen, sollte man als Torwart machen. Das ist nur Technik.

Aber die 1gegen1 Situationen haben es in sich.

Erstmal sollte man rauskommen um die mögliche „Trefferfläche“ des Tores zu verkleinern. Das passiert im Vollsprint. Ständig beobachtet man den Schützen und probiert zu erraten was er vor hat. Das heißt nicht, dass man spekulieren sollte, sondern dass man auf eine eventuelle Situationen vorbereitet ist.

Spekulieren bedeutet, eine Handlung vorzunehmen, ohne dass man genau weiß, was der Schütze tun will. Das wird von einigen Trainern auch falsch als Antizipation bezeichnet. Antizipation bedeutet im 1 gegen 1, dass man auf alle Situationen vorbereitet ist. Ein guter Torspieler spekuliert nie. Er beobachtet und entscheidet auf Grund der Bewegung des Balls.

Man erkennt zum Beispiel an dem Schussbein wohin der Schütze schießen will. Die Schussrichtung kann man auch daran erkennen, wie der Körper zum Ball steht und wie das Standbein zum Ball steht. Diese Faktoren können aber auch vom Schützen geschauspielt sein.

Es gibt 3 Grundsituationen:

  1. der Stürmer hat Angst und schießt von weiter weg
  2. der Stürmer kommt sehr nahe an euch ran und schießt dann
  3. der Stürmer dribbelt an euch vorbei.

Bei allen Situationen gilt

  • auf den Ball schauen und nicht auf die Beine. Das hat den Grund, dass man so schwerer auszustanzen ist. Austanzen ist ein Wort für das falsche Spekulieren des Keepers.
  • nicht wegdrehen. Das einzige was man dadurch erreicht ist eine kleinere Fläche. Auch das Verletzungsrisiko nimmt durch das wegdrehen zu.
  • nur auf den Ball reagieren. Bei einer Spekulation hat der gute Stürmer ein leichtes Spiel, da er nach der Entscheidung des Torhüters reagieren kann.
  • beim Schuss stehen. So hat man die Chance in alle Richtungen gleich zu reagieren.

Bei einem Schuss aus größerer Distanz (2-5 Meter) kippt der Torwart ab oder stellt einen aktiven Block.

Bei einem Schuss aus kurzer Distanz stellt der Keeper einen passiven Block.

Wenn der Stürmer probiert außen rum zu dribbeln, erhechtet der Torwart den Ball, wie bei einem flachen seitlichen Schuss. Dabei geht der Torspieler seitlich mit, bis der Stürmer den Ball ein wenig zu weit vorlegt. Diesen Zeitpunkt nutzt der Keeper zum Hechten.

Bei einem Lupfer rennt der Keeper so schnell wie möglich seitlich nach hinten und probiert den Ball so noch zu retten. Das seitliche Laufen ist extrem wichtig. Nur so kann der Ball beobachtet werden. Verliert der Torhüter den Ball aus den Augen, hat er keine Chance mehr, den Schuß abzuwehren.

Diese Techniken möchte ich gerne noch in einem Video darstellen.

Die Angst am 1gegen1 verliert der Keeper durch Gewöhnung. Das 1 gegen 1 muss also oft trainiert werden. Ganz nach dem Motto learning by doing.

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