Der Keeper braucht eine gute Athletik. Was heißt das für den durchschnittlichen Kreisligatrainer? Leider oft nur Liegestützen, Hürdensprünge und Runden laufen. Aber die Aufgabe Torspieler fordert viel mehr als das. Die Schwerpunkte des Athletiktrainings muss man an den Aufgaben der Nummer 1 ableiten.

Der Torhüter muss hoch und weit springen. Das heißt, dass Sprungkraft trainiert werden muss. Allerdings nur neben der Sprung-Schnellkraft. Der Torwart muss sich aus einem möglichst kleinem Weg (Streckung des Kniegelenks) möglichst schnell beschleunigen. Das passiert in einem normalen Spiel nicht oft, selbst wenn das Spiel zum Budenschießen verkommt.

Im Sprung muss er die Flugphase stabil durch eine gute Körperspannung halten können. Das bedeutet Kraftausdauer im Rumpfbereich.

Er muss gleichzeitig aber schnell im Oberkörper einklappen. Beim Abkippen zum Beispiel muss der Oberkörper möglichst schnell nach unten befördert werden. Klar können die Beine mithelfen, aber sehr viel kommt eben auch aus dem Oberkörper. Wenn nicht wäre es ja eine passive Bewegung. Das heißt er muss gleichzeitig, neben der Kraftausdauer auch eine sehr gute Schnellkraft im Rumpf haben.

Eine weitere Anforderung an den Keeper ist, schnell in den Beinen zu sein, wobei Schnellkraftausdauer eher nebensächlich ist. In den Beinen ist es wichtig in alle Richtungen schnell zu sein. Nach vorne, hinten, nach rechts und links.

Um auch die stärksten Bälle zu fangen muss der Keeper einen guten und festen Händedruck haben. Damit ist die Greifmuskulatur gemeint, die bis in den Unterarm geht, aber auch die Fingermuskulatur die wichtig und elementar für die Stabilität ist. Vernachlässigt wird hier oft die Stabilität im Handgelenk.

Was oft unterschätzt und vernachlässigt wird sind aber die Arme. Es ist sehr wichtig dort eine ausgeprägte Muskulatur zu haben. Natürlich darf das nicht so ausgeprägt sein, dass die Muskulatur die Mobilität einschränkt. Aber die Arme müssen die Kraft aus fast allen Torschüssen ableiten.

Stichwort Mobilität. Eine grundlegende Beweglichkeit ist elementar für jeden Keeper. Deshalb sollte der Schwerpunkt im Athletiktraining auch auf der Beweglichkeit liegen. Die braucht man nicht nur beim 1gegen1 Block sondern unter anderem auch beim seitlichen Abschlag.

Als Fazit sage ich, dass der Keeper ein viel umfassenderes Athletiktraining braucht als der Feldspieler. Das liegt an der komplexeren und teils auch anspruchsvolleren Aufgabenstellung.

Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang, dass spezifisches Athletiktraining erst so richtig in der B-Jugend (U16) Sinn macht. Darunter geht es primär um Rumpfstabilität und Koordination.

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