Spielnahes Training ist eine Sache für sich. Manche Trainer sagen, dass ist gut, manche sagen es ist schlecht. Es wird viel darüber gestritten und diskutiert. Zuerst sollte man die Argumente für und gegen Spielnahes Training erörtern.

Vorteile:

Durch eine hohe Komplexität und ein großes Entscheidungsspektrum wird die Wahrnehmung und Verarbeitung einer gewissen Situationen geschult. Außerdem beschleunigt sich der Entscheidungsfindungsprozess, also die Zeit bis der Torhüter eine Entscheidung trifft. Im Optimalfall steigert sich auch die Entscheidungsqualität, also die Effizienz des Torspielers in der Torverteidigung.

Nachteile:

Der Wert bei spielnahem Training liegt darauf Bälle zu halten. Egal wie. Die Qualität wird dabei vernachlässigt. Dementsprechend vermittelt ein spielnahes Training den Keepern keine richtige Torwarttechnik, mit der man die Bälle effektiver halten kann sondern eine praktische Art Bälle zu halten, bei der oft der Aufwand zu groß ist für das was bei der Aktion raus kommt und die Verletzungsgefahr auch nicht unterschätzt werden darf.

Man sieht also, dass spielnahes Training wie alle anderen Trainingsmethoden Vor- und Nachteile hat. Jetzt geht es darum, einen Kompromiss zu finden.

Ich denke, dass jeder Torwarttrainer in jungen Jahren (U11) bei dem Torspieler den Schwerpunkt ganz klar auf die Technik setzen sollte. Erst wenn die Technik sitzt und vielseitig anwendbar ist, kann man den Schwerpunkt ändern. Natürlich sollte man nicht nach Schablonen trainieren, sondern in den Übungen immer wieder was verändern und neue Reize setzen. Aber im Großen und Ganzen sollte es immer um ein effektives Bälle halten gehen.

In den älteren Jahrgängen (U13) kann man den Schwerpunkt dann verschieben. Allerdings würde ich immer ein bisschen Techniktraining machen. Ansonsten verlernen die Torspieler eventuell den Bewegungsablauf. Aufgrund der geringen Komplexität und oft geringen Intensität ist es sehr gut für das Aufwärmen vor einer Einheit geeignet. Anschließend kann man dann ein spielnahes Training mit steigender Komplexität folgen lassen. Das sollte man aber nur bei älteren und fortgeschrittenen Jahrgängen (ab U13 bis U15 nach Fähigkeit der Keeper) machen.

Diesen Kompromiss kann man Eingehen und dieser Kompromiss ist auch gut für die Torspieler. Man kann die jeweiligen Vor- und Nachteile der Trainingsmethoden miteinander verbinden und den maximalen Nutzen für die einzigen Torspieler ziehen.

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