Viele Kinder werden schon in jungen Jahren in sogenannte Nachwuchsleistungszentren (NLZ) gesteckt. Dort fahren diese Kinder dann mehrere Stunden zum Training und wieder zurück. Das oft nur, damit die Eltern stolz sein können und anderen Eltern anhand von Fakten sehen, warum dieses Kind das Beste ist.

Eine Talentprognose in im ALter von 11 Jahren zu machen ist unmöglich. Die Chance das genau dieses gescoutete Kind Profi wird ist faktisch Null. Die Zeit für mögliche Entwicklung ist einfach zu groß. Für die Kinder kommt dann die schwerste Phase auf dem Weg zum Fußballprofi, die Pubertät. Außerdem wird sich in dieser langen Zeitspanne der Körper, Geist und die Seele noch entwickeln. Bis zum Profi sind es gut und gerne noch 7 Jahre. Wenn nicht sogar noch länger. Viel Zeit in der sich noch viel tun kann.

Klar kann man sagen, dass das Training den Kindern einen Vorteil gegen über anderen bringt. Das ist aber nur teilweise richtig. Klar werden sie besser gefördert, aber das kann man in einem kleineren Verein auch erreichen. Man kann zum Beispiel bei den Älteren mitspielen oder zusätzliche Einheiten machen.

Ein weiterer Punkt ist, dass Nachwuchsleistungszentren die Kinder mental kaputt machen. Der Leistungsdruck ist zu früh zu groß. So gehen viele Menschen kaputt. Dadurch, dass die Kinder rund um die Uhr höchste Leistung bringen müssen und ständig in der Angst leben von einem Besseren verdrängt zu werden, entwickeln sie sich zwar auf fußballerischer Basis, aber nicht menschlich bzw. charakterlich. Und da beide Faktoren verknüpft sind, muss das Ganze nur schlecht ausgehen.

Aber nicht nur die Kinder gehen dadurch kaputt. Auch die Familie wird darunter leiden. Normale Eltern werden auch belastet, wenn es ihren Kindern schlecht geht. Ich habe schon zahlreiche Fälle gesehen, bei denen sich die Eltern getrennt haben, weil die Kinder in einem Nachwuchsleistungszentrum spielten. Nach der Trennung hören die Kinder oft mit dem Fußball auf, da für die Kinder der Fußball schuld an der Trennung der Eltern ist.

In älteren Jahrgängen mit 16 bzw. 17 Jahren müssen die Kinder dann diesem Druck stand halten, wenn sie Profis werden wollen. Profi werden heißt primär hart zu arbeiten und Rückschläge verarbeiten zu können.

In den jüngeren Jugenden geht es ausschließlich darum, Fußball mit Spaß zu verknüpfen. Die Kinder müssen Spaß am Sport, am Spiel und am Training haben. Wenn man keinen Spaß (mehr) hat, Fußball zu spielen, kann man den Traum Fußballprofi vergessen. Das ist wie im echten Leben. Wer gut werden will, muss Spaß haben. In den Nachwuchsleistungszentren wird das Potenzial des Spaßes dadurch begrenzt, das ein ständiger Leistungsdruck und eine ständige Ablehnungsangst herrschen. Damit können nur wenige Kinder so früh umgehen. Die Folgen sind dann gescheiterte Talente im harten Geschäft Fußball. Klar gibt es Leistungszentren, die das alles unter einen Hut bekommen und es gibt auch Kinder, die so früh mit dem Druck umgehen können und nicht den Spaß am Spiel verlieren. Aber es gibt genug negative Beispiele, die beweisen, dass das die Erfolgreichen selten sind.

Pin It on Pinterest

Bitte teile diesen Beitrag!

Geteilte Freude, ist doppelte Freude. Wenn dir dieser Beitrag gefällt, teile ihn bitte.