Liebe Community, nach Ostern und Ostern-Camps bin ich jetzt wieder da. Als erstes werde ich mein Top-Thema der letzten Wochen reflektieren. Ich habe versucht, die Finanzierung der notwendigen Arbeiten zur Fortführung und Weiterentwicklung des Web-Magazins torspielertraining.de über ein Crowdfunding zu finanzieren. Leider bin ich damit ziemlich knapp gescheitert. Es kamen über 1.000€ zusammen. Das ist relaxtiv viel und viel mehr, als mir viele vorher gesagt haben. Es hat aber nicht gereicht und so geht das Geld an die Unterstützer zurück.

Ich danke alle, die nicht nur diskutiert haben, sondern einfach ein paar Euro spenden wollten.

Vielen Dank an alle Unterstützer!

Jetzt gab es Ratschläge, ich soll doch mitnehmen, was gekommen ist. Dagegen habe ich mich klar ausgesprochen. Das Geld hatte einen klar benannten Verwendungszweck. Dieser war mit dem Betrag nicht umsetzbar. Also kann ich das Geld nicht annehmen. Es geht ja darum, dass Ihr etwas davon habt und nicht, dass ich ein paar Euros bekomme.

Rückwirkend kann ich Folgendes zu der Aktion sagen

  1. Es gibt eine relativ starke Unterstützung für mich und die Plattform. Es gab eine Person, der war die Unterstützung sagenhafte 400€ wert!
  2. Crowdfunding ist ein Mittel zur Finanzierung von Fußball-Projekten.
  3. Die Crowdfunding-Plattform kicker-crowd.de ist auch noch beim Lernen, wie man richtiges Crowdfunding macht.
  4. Ich habe in der Abwicklung Fehler gemacht, aus denen ich gelernt habe.

Über die Unterstützung habe ich mich gefreut. Es gab aber auch viele Hinweise, dass man das nicht so macht und dass man nicht um Geld bittet. Auf meine Fragen hin, was man denn besser macht und wie man die Finanzierung sonst angehen sollte, habe ich aber keine Antworten bekommen. Ich denke, die Diskussion war von soviel Unsicherheit geprägt, wie Sie auch bei mir vorhanden war. Ich habe es aber versucht und kann jetzt zumindest dazu Hinweise geben, wie man es wirklich besser macht.

Eine wesentliche Erkenntnis für mich war, Crowdfunding ist eine Finanzierungsform, die für Fußballprojekte geeignet ist. Sie ist gerade für lokale Projekte, wie Vereinsfinanzierung, sehr sinnvoll. Crowdfunding für überregionale Projekte, wie die Finanzierung von torspielertraining.de, ist schwieriger. Bei überregionalen Projekten fühlen sich weniger Menschen verantwortlich. Da geht es oft um Sympathie und Antipathie. Zum Beispiel schrieb mir ein Fan von torspielertraining.de, er gibt nichts, weil das heißt ja Torwart. Torspieler gibt es für ihn nicht. Das ist natürlich ein schlagendes Argument, welches andere vielleicht genau anders herum formulieren würden.

Trotzdem glaube ich, kann man auch überregionale Projekte wie torspielertraining.de mit Crowdfunding finanzieren. Es gibt dazu aber in Deutschland bisher wenig Erfahrung. Ein Aspekt ist die Ausrichtung von Kicker-Crowd. Als Problem auf der Seite von kicker-crowd habe ich folgende Punkte festgestellt:

  • Wer spenden will, muss bei Kicker Crowd auf einen Button „In den Warenkorb“ klicken. Die Unterstützer wollen aber nichts kaufen. Die wollen vielleicht nur 1-2€ abgeben und dann wieder ihre Ruhe haben. Da die Unterstützer dann verwirrt sind, brechen sie ab und sind weg. Das sollte durch Kicker Crowd geändert werden.
  • Viele Unterstützer sind eben Fußballer und keine Rechtsanwälte. Wie der Ablauf des Spendens ist, wird auf der Seite Kicker Crowd nicht richtig dargestellt. Da wäre ein Erklärvideo oder etwas Ähnliches gut. Das habe ich aber auch nicht gut gemacht. Ich habe dann zwar noch ein Video als Erklärung gemacht. Das hat aber auch nicht zu mehr Verständnis geführt. Da würde ich mir auf jeden Fall etwas von Kicker Crowd wünschen.
  • Dann ist für viele das ständige Neuladen der Seite Kicker Crowd nervend. Jemand, der vielleicht morgens schnell in der S-Bahn unterstützen will, kommt nicht dazu, weil, wenn er alles eingetragen hat, die Seite neu läd und alle Eintragungen weg sind.

In der Abwicklung habe ich auch einige Fehler gemacht. Damit euch so etwas bei euren eigenen Projekten nicht auch passiert, will meine Fehler mit den Verbesserungen hier auch aufschreiben.

  • Wichtig im Vorfeld ist, dass der genaue Ablauf verstanden wird. Dazu macht es Sinn, wichtige Menschen und Menschen, die keine Erfahrungen mit elektronischem Bezahlen und Internet mit einzubinden. Wenn diese den Ablauf nicht verstehen, kann die Aktion kaum erfolgreich werden.
  • Ganz wichtig ist, dass die Multiplikatoren gleich zum Anfang mit einem kleinen Beitrag als Unterstützer auftauchen. Es hilft nicht, wenn diese Geld einsammeln und es ganz zum Schluss einzahlen. Wichtig ist das Bekenntnis der wichtigen Unterstützer ganz zum Anfang. Auf das Signal warten viele andere.
  • Es macht keinen Sinn, ganz zu Anfang der Aktion eine große anonyme Menge anzusprechen. Die Menge reagiert erst, wenn erkannt wird, dass es schon viele Unterstützer gibt. Vor der Aktion sollte man die Schlüssel-Unterstützer einbinden. Danach sollten das Umfeld persönlich angesprochen werden. Whatsapp-Gruppen sind der Tod. Es muss jeder einzeln angesprochen werden. Erst wenn es bereits eine offensichtliche breite Unterstützung gibt, kann man die „unbekannte Masse“ ansprechen. Die reagiert dann auch.
  • Nur weil es Menschen gibt, die eine solche Aktion ablehnen, ist die Aktion nicht schlecht. Es gibt viele Gründe, dagegen zu sein. Das kann natürlich Neid, Mißgunst oder prinzipielles Dagegen sein. Häufig gibt es aber auch durchaus sinnvolle Gründe, die nicht offensichtlich sind. Wenn jemand sagt, er unterstützt lieber das Kinderhospiz, ist das durchaus positiv.

 

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