Ein elementarer Baustein für die Weiterentwicklung des Spiels und die eigene Verbesserung ist für jeden Spieler das Training. Je hochwertiger und je öfter das Training ist, um so besser.

Im Training bestimmt der Trainer was gemacht wird. Da das Training aber nicht für ihn ist, wäre es nur fair, wenn der einzelne Spieler einen Einfluss auf die Trainingsinhalte hätte. Das ist aber nur sehr selten der Fall. Mitsprache der Spieler ist auf jeden Fall wichtig. Nicht im Sinne von: Macht mal, was ihr wollt, sondern: Ihr könnt das nicht, also machen wir das. Das bedeute der Spieler hat für die Trainingsgestaltung kein direktes Mitspracherecht.

Der Trainer baut das Training orientiert an den Stärken und Schwächen seiner Spieler auf. Für ein gutes Training muss sich der Trainer also bewusst machen, was sind die Schwächen und vor allem was sind die Stärken seiner Spieler.

Wenn man jetzt den Schwerpunkt des Trainings gesetzt hat und weiß, was man machen will, fehlt noch die Struktur des Trainings mit entsprechenden und guten Übungen. Zur Struktur muss sich der Trainer bewusst machen, es geht in der Regel vom Einfachen zum Schweren. Dieser pädagogischen Leitlinie sollte man sich immer bewusst sein. Sie muss sich quer durch die Trainingsgestaltung ziehen.

Dieser Grundsatz zeigt sich dann auch in der Planung oder Umsetzung vom großen Ganzen zum kleinen Detail. Das heißt von der Trainingseinheit zur Übung. Die Spieler müssen technisch und mit dem Kopf erst mal in die Übung bzw. das Training reinkommen. Sie haben sich bis eben wahrscheinlich mit völlig anderen Sachen beschäftigt und jetzt sollen sie Fußball spielen.

Der zweite wichtige Grundsatz ist, dass das Lernen vom Bekannten zum Unbekannten geht. Es ist wie in der Schule. Wer den Basis-Stoff nicht versteht, kann das darauf Aufbauende auch nicht verstehen. Das Konzept des Lernens vom Bekannten zum Unbekannten wird auch in der Planung der Einheit bis hinunter zur einzelnen Übung umzusetzt.

Der Aufbau einer Trainingseinehit ist wahrscheinlich jedem bekannt: Aufwärmen, Hauptteil, Schluss. Beim Aufwärmen werden Ausblicke auf den Hauptteil gegeben. Es wird sich allgemein und sportartspezifisch erwärmt. Das Aufwärmen ist wichtig, da es die Muskelspannung erhöht, die koordinativen Fähigkeiten auffrischt, grundlegende Techniken wiederholt, der Kreislauf wird hochgefahren und die Energiegewinnung ankurbelt. Insgesamt sinkt die Aufwärmung die Gefahr von Verletzungen.

Im Hauptteil wird der Schwerpunkt intensiv bearbeitet. Das ist in der Regel der anstrengendste und anspruchsvollste Teil im Training. Hier wird geübt, gelernt und vertieft.

Der Schluss ist das Cool-Down. Man soll nicht von höchster Belastung auf null gehen. Für diese Zwischenphase gibt es den Schluss. Hier kann man auch sehr intellektuell anspruchsvolle Übungen machen oder den Körper auf eine andere Weise beanspruchen.

Aus Sicht der Sporttheoretie gibt es noch das Belastungsgefüge. Das Belastungsgefüge ist ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Intensität, Dauer, Umfang und Dichte.
Die Intensität ist der Anstrengungsgrad. Sie wird oft in Prozent von der maximalen Intensität angegeben (altenativ Maximalgewicht, maximale Schnelligkeit, …).
Die Dauer ist die zeitliche Begrenzung von Belastungen. Wie lange tritt die Belastung auf und wie lange geht die Einheit?
Der Umfang ist die Summe aller einzelnen Reize oder Belastungen. Das heißt zum Beispiel, wie oft mache ich eine Übung?
Die Dichte ist wie in der Physik auch das Verhältnis von Reiz oder Belastung und Pause.

Es gibt auch hier ein paar Grundsätze. Je intensiver ein Training, desto geringer sollte die Dauer und der Umfang sein. Es verhält sich also umgekehrt proportional. Das ist wichtig einzuhalten, da man sonst seine Spieler überlastet.

Stilmittel im Training definieren -wer hätte es gedacht- den eigenen Stil. Ich meine damit Eigenheiten, die das Training interessanter machen und die man so vielleicht nicht in einem normalen Training erwartet.

Stilmittel können zum Beispiel extrem kreative Übungen, Spaßeinschübe sein oder auch kreative „Bestrafungen“ für die Verlierer. Stilmittel machen eine Einheit oder eine Übung anspruchsvoller bzw. interessanter und lenken den Fokus damit auf das, was der Trainer trainieren will. Man kann zum Beispiel mit der Variation der Zeit-Größen viel machen. (Zum Beispiel bei Ballgewinn, bleiben 6 Sekunden bis zum Abschluss.)

Ähnlich verändern kann der Trainer die Spielfeldgröße und / oder Form der Tore. Mannschaftseinteilung ist ebenfalls ein klassisches Stilmittel für einzelne Übungen.

Stilmittel kann man aber auch auf die komplette Trainingseinheit anwenden. Ein Beispiel für das ist, die Tordifferenz des letzten Pflichtspiels wird in Minuten von der Athletikeinheit abgezogen.

Bei einigen Übungen oder unzureichender Trainingsmotivation kann es auch Sinn machen, vom klassischen Schema „vom Leichten zum Schweren“ abzuweichen und man geht einmal vom Schweren zum Leichten. Auch das ist ein Beispiel für ein Stilmittel.

Das war eine grobe Einführung in den möglichen Aufbau einer Trainingseinheit. Natürlich sollte jeder seinen eigenen Stil finden, aber am Ende sollte sich der Trainer an diese Strukturen halten, da man damit nachweislich die besten Ergebnisse erzielen kann.

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