Als Kind ist man aus sportlicher Sicht bei einem gewissen Ehrgeiz vom Trainer abhängig. Das liegt zum einen daran, dass der Trainer mit dem Trainingsniveau die Entwicklung des Kindes beeinflusst, wenn nicht sogar bestimmt. Der andere wichtige Grund ist die Entscheidungsgewalt des Trainers, speziell bei der Startaufstellung und damit auch bei der Sichtung. Der Trainer entscheidet also wann und ob ein Spieler gesichtet wird. Um jetzt aber das Beste aus der sportlichen Leistung jedes Einzelnen herauszuholen muss der Trainer sich bewusst machen, was die sportliche Leistung beeinflusst.

Die sportliche Leistung ist abhängig von verschiedenen Größen abhängig, die sich in zwei große Kategorien aufteilen lässt: 

  • sportliches Können
  • geistige Fähigkeiten 

Unter „sportliches Können“ fällt die Basis der sportlichen Leistung, nämlich die konditionellen Fähigkeiten (Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination, Ausdauer). Daneben zählt man noch die technischen Fähigkeiten in diese Kategorie. 

In die Kategorie „geistige Fähigkeiten“ fallen natürlich das taktische und kognitive Können, aber auch Konzentrationsfähigkeit und Stressresistenz. Unter diese Kategorie fällt für mich auch das Umfeld um den Spieler, vor allem aber der Umgang mit diesem. 

Dass der Trainer die sportlichen Fähigkeiten durch qualitativ hochwertiges Training verbessern kann ist klar. Bei technischen Schwächen kann der Trainer Techniktraining ansetzen, bei konditionellen Defiziten kann er diese trainieren lassen. Erkennbar wird hier wieder, dass Individualität auch im Bereich Training eine große Rolle spielt und die Trainingsschwerpunkte immer auf den Spieler und die Mannschaft angepasst sein muss. Das Ganze gut umzusetzen ist vergleichsweise einfach. Schaut man sich jedoch die zweite Kategorie an, wird es schon deutlich komplizierter, den Sportler zur Bestleistung zu treiben. 

Die kognitiven und taktischen Fähigkeiten kann der Trainer in entsprechenden Übungen einfordern und dieses Können so fördern oder weiterentwickeln. Bei den psychischen Eigenschaften muss der Trainer als Vorbild dienen. Er muss den Charakter widerspiegeln, den er auf dem Platz auch haben will. Wenn der Trainer zum Beispiel ein Kämpfer ist, keiner Auseinandersetzung aus dem Weg geht und extrem leidenschaftlich beziehungsweise ehrgeizig an alles herangeht, wird der große Teil der Mannschaft sich genau so verhalten. Wenn der Trainer aber extrem ruhig und überlegt, mit einer klaren Leitlinie und Struktur an alles herangeht, wird sich die Mannschaft entsprechend verhalten. Ideal wäre natürlich eine Mischung aus dem zwei beschriebenen extremen Charakteren. Der Trainer muss aber trotzdem authentisch sein, da er sonst keine Autorität darstellten. In der Kategorie „psychische Charakterzüge“ muss also der Trainer Vorbild sein. 

Interessant wird es aber erst, wenn es an das Umfeld und dessen Bildung um die Mannschaft herum geschieht. Sportliche Leistungen können nämlich auch durch Unwohlsein oder ein schlechtes Umfeld beeinflusst werden. Der Trainer, der Verein, die Spieler und die Eltern müssen also ein Umfeld schaffen, in dem sich die Spieler wohl fühlen. Dieses Umfeld konzentriert sich auf die Mannschaft und hat das gemeinsame Ziel des sportlichen Erfolgs. Das ist der erste wichtige Baustein eines guten Umfelds: Das gemeinsame Ziel. 

Ebenso wichtig wie das gemeinsame Ziel sind geteilte Werte. Sprich, jedes Mitglied des Umfeldes muss wissen, dass Pünktlichkeit, Respekt, FairPlay oder Zuverlässigkeit zum Beispiel unantastbare Werte sind, die von allen befolgt und respektiert werden müssen. Davon darf sich keiner ausnehmen – weder die Vereinsführung, noch der Trainer, die Spieler oder die Eltern. Das würde sofort zu Star-Allüren Einzelner führen, die dann für eine schlechte Stimmung im Umfeld sorgen. In einem guten Umfeld ist sich also jeder darüber bewusst, dass er eine Verantwortung gegenüber dem Umfeld hat und wird dieser gerecht werden. 

Wenn der Trainer probiert die genannten Themen, des qualitativ hochwertigen Trainings, der Vorbildfunktion und des guten Umfelds umzusetzen, kann der Bestleistung jedes einzelnen Spielers nur noch das flasche Training oder die falsche Führung im Weg stehen. 

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